Freitag, 22. November 2013

Landesgartenschau in Sigmaringen - BW 2013 - Teil 1

Gerade eben habe ich entdeckt, dass der Bericht über die Landesgartenschau nur auf meinem Hauptblog zu lesen ist. Da aber gerade eine Gartenschau zu diesem Themenblog passt, setze ich diesen Beitrag auch hier rein.

Lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen. Heute lasse ich es endlich mal wieder etwas ruhiger angehen, kuriere im Bett ein bisschen eine Verkühlung aus und sortiere die Bilder durch, die ich von der Landesgartenschau in Sigmaringen (Link zur offiziellen Seite dieser Gartenschau), der Gartenschau für Baden-Württemberg, gemacht habe.

Hummel auf Agastache

Wir waren eine Woche, bevor sie am 15. September wieder ihre Pforten schloss, dort zu Besuch. In Bayern wäre die Landesgartenschau in Tirschenreuth (Link zur offiziellen Seite dieser Gartenschau) gewesen, also in der Oberpfalz, und dann grade mal ca. 40 Minuten mit dem Auto entfernt von meiner Heimatstadt. Leider war diese schon am 25. August zu Ende.

Blumenkasten ziert Panorama von Schloss Sigmaringen

Leider kam ich nicht dazu, die Gartenschau zu besuchen, weil ich vollauf damit zu tun hatte, mein Elternhaus bis Ende August leer zu räumen. Sogar meinen Garten habe ich dadurch vernachlässigt, was ich jetzt wieder aufholen muss. Als es Ende August aufs Ende mit dem Ausräumen zuging, auch mein Mann in einigen Urlaubstagen, die er nahm, tatkräftig mithalf, war uns mein Schwiegervater eine große Hilfe, indem er sich an den Tagen etwas um unser "Stückle" (schwäbischer Name für ein Grundstück, meistens außerhalb des eigenen Hauses - zu lesen auch hier - Link: undinger.de/dictionairle) kümmerte, Teile per Hand mähte und bei Trockenheit die Sachen goss.

Bepflanztes Auto beim Parkplatz vor der Landesgartenschau

Momentan ist Ernte und Verarbeiten der reichhaltigen Obsternte angesagt und Mähen und Zusammenrechen auf dem gepachteten Stückle, das zumindest einmal im Jahr gemäht werden muss. Mein Mann geht mit dem Freischneider drüber, weil sich etliches Gestrüpp gebildet hat, und er und ich rechen es auf große Haufen zusammen. Dazu müssen wir die sonnigen Tage zwischen der "Regenzeit" erwischen und dazwischen auch Pausen einlegen, denn das geht ganz schön auf die Knochen.

Geometrische Gebilde über dem Wasser, fast schwerelos wirkend

Zu dem Thema will ich einen Gedanken einwerfen: In der heutigen Zeit schießen viele Zeitschriften und Bücher ins Kraut, die die heile Welt der guten alten Zeit wieder hochleben lassen. Ich lese sie sehr gerne. Wenn die Leute aber von der "guten alten Zeit" reden, sollten sie auch bedenken, wie viel schwere körperliche Arbeit die Leute leisten mussten - und das teilweise auch heute noch, zumindest in der Landwirtschaft. Ich denke, das sollten wir uns immer auch bewusst machen, wenn wir Obst und Gemüse essen: Wie viel Arbeit dahinter steckt, welche große Teile der heutigen Bevölkerung nicht mehr machen wollen, und zu der sehr viel Liebe und eben auch viel Disziplin und Arbeitswille gehören. Man kann da eben nicht ins Freibad gehen, wenn die Sonne scheint, denn dann ist die Ernte von Getreide oder Weintrauben und Obst angesagt.


Quadratische und verkleidete runde Pflanzbehälter beim Eingang der Gartenschau

Mein Mann und ich machen es ja als Hobby. Dies für den Lebensunterhalt zu betreiben, und oft auch noch als Nebenerwerbslandwirt, weil man davon gar nicht leben kann, ist da eine ganz andere Dimension. Außerdem ist es in manchen Jahren oft so, dass die mühevolle Arbeit umsonst war, weil Unwetterkatastrophen oder einfach "nur" Dauerregen oder Spätfrost alles zunichte machen können. Das wird mir oft bewusst, wenn ich manchmal ein bisschen stöhne, was ich mir da für Arbeit aufgeladen habe. Was sollen da die richtigen Landwirte sagen?

Kleine Impression aus einer stillen Ecke der Gartenschau

Auch ich würde manchmal lieber faulenzen, als Unkraut jäten oder ernten und verarbeiten, aber ich möchte auch biologisch einwandfreies Obst und Gemüse ernten und essen, von dem ich wirklich weiß, was drin ist. Kaufen könnte ich diese Sachen jederzeit, Lebensmittel werden ja zu Wegwerfpreisen angeboten, aber ich vertraue nicht mehr auf die konventionelle Landwirtschaft und möchte zudem eine größere Vielfalt an Obst und Gemüse, als es selbst Bioläden anbieten. Zudem liegt es mir nicht, passiv zu konsumieren, ich möchte aktiv selber etwas für meine Ernährung tun.

Laubengang beim Asiagarten

Bis jetzt waren große Mengen an Mirabellen und Zwetschgen zu verarbeiten, zu Kompott eingekocht oder eingefroren. Jetzt sind die Äpfel dran, die bereits unter den Bäumen liegen und teils schon reif sind - zu Kompott, Saft oder Most verarbeitet, vielleicht bekomme ich auch dieses Jahr wieder etwas Apfelessig - der von letztem Jahr war sehr lecker.

Bambus im Asiagarten

So, nun aber zur Gartenschau in Sigmaringen. Zwischen meinem persönlichen Bericht habe ich ja schon Bilder davon eingestreut. Auf der Landesgartenschau haben mich, natürlich neben den Themengärten und der Vielfalt an Blumen und Pflanzen, vor allem die vielen kreativen Arbeiten von Schülern begeistert. In dieser Menge habe ich es bei anderen Schauen bisher noch nicht erlebt. Die Schüler konnten sich beim Thema "Hirsch" mit verschiedenen Materialien austoben und wirklich künstlerisch und handwerklich sehr kreativ werden, angeleitet von anscheinend sehr engagierten Lehrern und anderen Betreuungspersonen. Hier einige Beispiele.




Ein Hirsch, geschmückt mit Moos, das mit dünnem Draht um den Holzkorpus gewickelt wurde

Besonders originell fand ich diesen sportlichen Hirsch

Zur Nachahmung anregend fand ich besonders dieses Exemplar, es gefiel mir am besten

Dieses originelle Teile war mit Schnüren und Knöpfen verziert

Die Kinder tobten sich hier voll kreativ aus, wie man sehen kann


Bei dieser Möglichkeit, von mir ein sehr "spezielles" Foto zu bekommen, konnte ich nicht Nein sagen, obwohl ich ja eher ein scheues Reh als ein Hirsch bin - äh, hüstel, mein Mann wird da anderer Meinung sein, grins.

Leider müssen sich immer auch irgendwelche Baufuzzis einbringen. So auch auf dieser Gartenschau mit dieser hässlichen Betonbrücke. Was nackter Beton mit dem Thema Garten zu tun hat, wird mir ein Rätsel bleiben.


Dabei hätte man diese Brücke wenigstens mit Blumen verschönern können so wie die Autobrücke mit diesen Blumenbehältern verschönert wurde.


Was ein Hobbygärtner tun kann, um Wildbienen in seinen Garten zu locken und ihnen ein Heim zu bieten, wurde auch schön demonstriert.


Hier nochmal eine Wabe in Nahaufnahme. Neu fand ich, nachdem dieses Thema ja in fast allen Gartenschauen thematisiert wird, dass man auch leere Weinbergschneckenhäuser als Wohnung für Wildbienen und Co. anbieten kann. Heute habe ich übrigens auf einer Internetseite gelesen, dass es schon genügt, einen Totholzhaufen mit vielfältigem Ast- und Baumschnitt an einer möglichst sonnige Stelle mehrere Jahre zu lagern. Sehr interessante weitergehende Informationen speziell zu Bienenweidepflanzen findet man hier auf der Seite vom Land Baden-Württemberg. Hier der direkte Link zur pdf des Bienenweidekatalogs des Landes BW, der sehr umfangreich informiert. Hier kann jeder etwas tun für die Bienen, selbst auf dem Balkon oder in einem Topf vor dem Haus.


Auf folgendem Schild sind übrigens Informationen zu lesen, die wohl selbst Imkern zum Teil nicht bekannt sind: Man sollte irgendwo im Garten den Bienen die Möglichkeit bieten, am besten abgestandenes Wasser zu sich nehmen zu können. Ansonsten müssen sie sich bei den austretenden Tropfen der Pflanzen bedienen, welche diese "ausschwitzen". Das kann aber gefährlich für sie werden, wenn diese Pflanzen mit Pflanzen"schutz"mitteln behandelt wurden. Die Bienen sterben dann nicht, aber sie sind verwirrt, finden nicht mehr in den Bau zurück und sind dadurch dem Sterben ausgeliefert. Der Bienenstock kollabiert, weil Bienen, die eigenltich auf die Brut aufpassen sollten, ausfliegen, um die anderen zu suchen, usw. - das konnte ich in einem Gespräch mit einem Imker erfahren, als ich abklären wollte, ob ich den Text richtig verstanden hatte. Den bepflanzten Bottich habe ich nicht mehr fotografiert, mir ging der Speicherplatz aus und der Akku wurde auch leer.


Auf der ganzen Gartenschau waren vielfältig bepflanzte Schubkarren zu sehen. Diese werden übrigens, neben anderen Sachen aus der Gartenschau, diesen Samstag versteigert - auch im entsprechenden Link zur Gartenschau nachzulesen.


Der folgende Schubkarren hat eine interessante Deko aus flexiblem Stahl- oder Holz-(?)Stab und einem Holzstück, das man in der Mitte durchbohrt und aufgespießt hat.


Eine Schubkarre war außer der harmonischen Pflanzgestaltung auch mit aufgespießten Dekobällen dekoriert, vielleicht auch eine Anregung für manche Dekofans.


Hier noch einmal einer der "Dekobälle" aus der Nähe, bestehend aus trockenen Gräsern/Heu (?), umwickelt mit dünnem Draht und dekorativ aufgespießt.


 Beim Schreiben und Bilder einfügen merkte ich, dass dieser Beitrag hier zu umfangreich wird. Daher teile ich ihn in zwei Teile. Teil 2 folgt in den nächsten Tagen.

Also: Fortsetzung folgt ...

Liebe Grüße, eure Irmgard


P. S. Kleiner Hinweis: Wenn euch der Text auf den Bildern zu klein ist, bitte draufklicken. So könnt ihr euch auch nochmal durch die Bilder blättern.

P. S.2: Schöne Fotos über die Gartenschau findet ihr auch hier auf dem Blog vom SchwieVa:

http://www.mailaender24.de/2013_Sigmaringen.htm

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